Neujahrsgrußwort


Sowohl die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung als auch die verantwortlichen Gremien in unserer Verbandsgemeinde orientieren sich bei ihrer Arbeit stets an den Bedürfnissen und dem Wohl der Bürgerinnen und Bürger in unserer Heimat.

Ich hoffe, Sie waren auch im abgelaufenen Jahr mit unserer Arbeit zufrieden.


Lassen Sie mich einige der wichtigsten Themen einmal zusammenfassen:

Nachmittagsbetreuung an den Grundschulen

In unserer Verbandsgemeinde werden Kinder an insgesamt 8 Grundschulen unterrichtet. Neben dem verpflichtenden Ganztagsangebot an der Grundschule Wallhausen bieten wir an vielen Grundschulen eine Nachmittagsbetreuung der Kinder in freiwilliger Form an.

Das Angebot wird sehr stark angenommen; wir sind immer bestrebt, auf die Wünsche von Kindern und Eltern bedarfsgerecht einzugehen. Ich bitte jedoch ausdrücklich um Verständnis, dass diese Art der Betreuung weder den Schulunterricht noch die Nachbereitung ersetzen kann.

Wir werden auch zukünftig alles dafür tun, jedem anspruchsberechtigten Kind einen Betreuungsplatz vorzuhalten.


Betreuungsangebot in den Kindertagesstätten

Die Orts- und Kirchengemeinden sind Träger der Kindertagesstätten. Das bedeutet jedoch nicht, dass wir nicht täglich mit dieser Thematik konfrontiert sind.

Das Engagement der Kirchen und Gemeinden kann gar nicht oft genug gewürdigt werden. Leider stoßen die Ortsgemeinden an die Grenzen des Machbaren, baulich wie finanziell!

Das Land RP hat in den vergangenen Jahren ganz viele sog. Rechtsansprüche geschaffen, die meist nachvollziehbar sind, doch von den Ortsgemeinden ohne finanzielle Mittel nicht umgesetzt werden können.

Ich nenne da die Betreuung der unter 3-Jährigen, der unter 2-Jährigen und der 1-Jährigen Kinder genauso wie die Freistellung der Kindergartenleitung und noch vieles mehr.

Und selbst bei gleichbleibender Kinderzahl reichen die Gruppenräume in den Einrichtungen nicht mehr aus, auch verständlich bei kleineren Gruppen mit mehr Personalintensität je Gruppe.

Ich finde das gut so, unsere Kinder brauchen die bestmögliche Betreuung von klein auf.

Doch: Ich sehe das Land in der Pflicht, die Gemeinden finanziell nicht im Regen stehen zu lassen! Immer wieder wird vom Landes- und Kreisjugendamt ein An- oder Umbau gefordert, finanziell gibt man den Gemeinden nur pauschale Zuschüsse.

Ich bitte um Hilfe für unsere Gemeinden!

 

Wald als nachhaltige Lebensgrundlage sichern!

Die Fläche der Verbandsgemeinde Rüdesheim umfasst 20.000 ha, davon sind rd. 8.000 ha (also 40 %!) bewaldet. Wir können uns glücklich schätzen, mitten in der Natur leben zu dürfen. Diese sollten wir uns, unseren Kindern und Enkeln bestmöglich erhalten.

Ich bin mit der nachhaltigen Bewirtschaftung unserer Wälder durch unsere Förster und Forstarbeiter sehr zufrieden. Eine Privatisierung des Waldes aus finanziellen Gründen lehne ich ab.

Wenn jedes Gemeinderatsmitglied sich ehrlich und intensiv mit dieser Frage beschäftigt, darf die künftige Bewirtschaftung des Waldes nicht an der Frage der Kosten scheitern. Wald ist ein Stück Natur, Wald ist Erholung und Wald bindet, ganz wichtig, CO².

Kurzum, die Gemeinden haben auch die Aufgabe der Daseinsvorsorge.

Fragen wir uns in den Gemeinden ernsthaft, ob –wie vom Rechnungshof gefordert- die Friedhöfe, die Gemeindehäuser oder auch die Freibäder kostendeckend unterhalten werden? Wohl kaum! Daher meine Bitte: Gehen Sie alle sorgsam mit der Bewirtschaftung unserer Wälder um, die nachfolgenden Generationen werden es uns danken.

 

Windkraft contra Wasser- und Naturschutz!

Die Fortschreibung des Flächennutzungsplanes für den Teilbereich „Windenergie“ ist derzeit in Bearbeitung. Ich persönlich sehe die Ausweisung von Flächen in unserer Verbandsgemeinde als sehr kritisch an. Trotzdem müssen wir den Vorgaben des Landes Rechnung tragen und alle Prüfverfahren durchführen, auch mit dem Ergebnis der Ausweisung von Flächen. Derzeit werden die Flächen „Zollstock“ bei Waldböckelheim und auf dem „Gauchsberg“ untersucht.

Dem entgegen stehen der Erhalt unserer so schönen und lebenswichtigen Natur und auch der Schutz des Wassers. Der vergangene trockene Sommer und die lang anhaltende Trockenheit haben gezeigt, dass unsere Wassersreserven nicht unendlich sind. Wir müssen sparsam und schonend mit diesem lebenswichtigen Gut umgehen.

Wir werden in absehbarem Zeitraum weitere Trinkwasserbohrungen durchführen lassen, um weitere Quellen erschließen zu können. Angemerkt sei, dass die Stadt Bad Kreuznach aus unserem Gebiet mehr Trinkwasser fördert als wir selbst für unsere Bürgerinnen und Bürger zu Verfügung stellen können.

 

Künftige Ausrichtung im touristischen Bereich

Wir sind nicht Rüdesheim am Rhein! Wir sind eine Verbandsgemeinde mit guter Infrastruktur und einer wunderschönen Landschaft. Trotzdem macht es keinen Sinn, und das habe ich in den vergangenen Jahren immer wieder betont, eine Verbandsgemeinde alleine vermarkten zu wollen.

Der Tourist kennt keine geographischen Grenzen, daher ist es wichtig, dass wir eine Region gemeinsam vermarkten.

Ich denke da an das Naheland oder auch Nahe-Hunsrück, warum nicht?

Warum kann ein Weinkunde nicht in unserer VG übernachten und seinen tollen Wein einkaufen und besucht tagsüber das Freilichtmuseum oder den Barfußpfad in Bad Sobernheim. Gerne macht er einen Ausflug nach Idar-Oberstein oder fährt zu den Salinen nach Bad Kreuznach oder nach Bingen an den Rhein.

Also, weg vom eigenen Kirchturm, hin zu einer gemeinsamen Vermarktung unserer schönen Heimat!

Hier wird die Zukunft liegen.

 

Einrichtung eines Immobilienportals

In den nächsten Wochen werden wir auf unserer Homepage ein Immobilienportal einstellen. Es ermöglicht Ihnen kostenlos Grundstücke und Häuser aber auch Wohnungen anzubieten und zu suchen. Auch Mietobjekte können inseriert werden.

 

Gutachten zur Kommunalreform

Ganz aktuell liegt ein vom Land in Auftrag gegebenes Gutachten zur Reform der Landkreise vor. Neben der Zusammenlegung der Landkreise, über die man sicherlich diskutieren kann, wird auch eine Zusammenlegung bzw. Eingemeindung von Gemeinden unter 300 Einwohnern angeregt.

In unserer VG wären 6 Ortsgemeinden betroffen. Im Gegensatz zu den Landkreisen halten die kleinen Ortsgemeinden keine eigene Verwaltungseinheit vor, Einsparungen sind hier also nicht zu erwarten. Vieles in den kleinen Dörfern mit durch ehrenamtliche Tätigkeit geschultert, das schweißt zusammen und stärkt die Gemeinschaft.

Also: Hände weg von den kleinen Gemeinden! Wir leben auf dem Land, wir brauchen den ländlichen Raum, wir brauchen die Natur und zum Erhalt unserer Dörfer brauchen wir die Unterstützung von Bund und Land.

 

Finanzen

Viele unserer Projekte und Leistungen sind sicherlich nur möglich dank einer soliden Finanzpolitik. Das wird auch in Zukunft so sein. Leider habe ich immer mehr den Eindruck, dass zwar Aufgaben und Rechtsansprüche (wie genannt Kindergarten und Schulen) geschaffen und auf die Kommunen weitergeleitet werden, die notwendige Finanzausstattung vermisse ich allzu oft.

Daher ist unsere seit Jahren sehr niedrige Verbandsgemeindeumlage mit 22 %  (plus eine geringe Sonderumlage für die Grundschulen) unverzichtbar für das finanzielle Überleben der Gemeinden.

Diese gute Finanzsituation wird sich auch in 2019  nicht ändern, dank weitsichtigen und sparsamen Umgangs mit den Geldern.  

Wir sind auch künftig bestrebt, eine starke und leistungsfähige Verwaltung vorzuhalten, die einerseits die sich ihr stellenden Aufgaben erfüllt, andererseits aber auch wirtschaftlich handelt, um keine zusätzlichen Kosten für die Ortsgemeinden und ihre Bürgerinnen und Bürger zu verursachen.

Dies soll auch in Zukunft so bleiben.

 
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

ich habe dieses Mal nur einige wenige Bereiche angesprochen, die jedoch zeigen, wie wichtig eine funktionierende Gemeinschaft ist.

Ja, ich bin sehr stolz auf unsere VG Rüdesheim, auf die Gemeinschaft der Mitmenschen in den 32 Ortsgemeinden.

Und um diese Gemeinschaft, um das Vertrauen bitte ich auch in Zukunft.

Herzlichen Dank!

Mein Dank gilt auch dem Ersten Beigeordneten Heinz-Martin Schwerbel, den weiteren Beigeordneten und den Mitgliedern des Verbandsgemeinderates. Ich danke ganz besonders unseren Ortsbürgermeisterinnen und Ortsbürgermeistern und den Gemeinderäten für die hervorragende Arbeit.

Auch danke ich allen ehrenamtlich Tätigen, insbesondere der Feuerwehr, den Vereinen und Verbänden sowie den Kirchengemeinden.

Ganz herzlich danke ich auch unserem Personal in Verwaltung, Werken, Schulen und Kindergärten für die geleistete Arbeit. 

Für das Jahr 2019 wünsche ich Ihnen von ganzem Herzen alles erdenklich Gute, Frieden auf Erden und beste Gesundheit.

 

In diesem Sinne alles Gute für das Jahr 2019.

Ihr Bürgermeister

Markus Lüttger