Ein Artikel unserer Umweltpatin Dorothea Schäfer: Gefahren durch die Raupenhaare des Eichenprozessionsspinners


Man findet ihn fast ausschließlich an Eichen, weil er deren Laub frisst. Von Ende Mai bis Anfang Juni bewohnen die Raupen Nester, die mit weißgrauen oder braunen Gespinsten umgeben sind. Aus diesen schlüpfen im Spätsommer neue Falter, legen ihre Eier ab und fliegen aus. Die besetzten oder leeren Nester sind meistens an den Astgabeln der Eichen zu finden, aber manchmal auch am Stamm und in menschlicher Reichweite. 

Eichenprozessionsspinner haben für Menschen deshalb eine gesundheitliche Bedeutung, weil die Häute der Raupen mit feinen Brennhaaren besetzt sind, die bereits bei einer Beunruhigung der Tiere abbrechen und durch die Luft fliegen können. Das darin enthaltene Gift ruft beim Hautkontakt oder Einatmen heftige und schmerzhafte entzündliche Haut- und Schleimhautreaktionen hervor. Es kommt z.B. zu Juckreiz, Rötungen der Haut und Augen, Beschwerden der Atemwege oder auch allergischen Schockzuständen. Auch Haustiere wie Hunde, Katzen, Pferde oder Weidevieh sind gefährdet. Da auch von alten unbewohnten Nestern noch lange Zeit Gefahren ausgehen, meiden Sie bitte unbedingt den Kontakt.

Das Insekt profitiert von der Klimaerwärmung und neigt zur Massenvermehrung. Wir bitten daher um erhöhte Aufmerksamkeit, ob bzw. wenn Sie sich in der Nähe eines betroffenen Baumes aufhalten und empfehlen, bei Kontakt und Beschwerden umgehend ärztlichen Rat einzuholen. Für Maßnahmen zur Beseitigung von Nestern wird darauf hingewiesen, dass diese nicht privat, sondern ausschließlich von geschultem Fachpersonal durchgeführt werden sollen.


Verbandsgemeindeverwaltung Rüdesheim

Umweltpatin Dorothea Schäfer

Fachbereich Ordnung und Soziales 


Bild: Gespinstnest an einer Eiche