Neujahrsgrußwort 2018


Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

ich hoffe, Sie konnten ein besinnliches Weihnachtsfest im Kreise Ihrer Familien und Freunde verbringen und haben das Jahr 2018 gut angefangen. Auch für unsere Verbandsgemeinde ist es ein ganz besonderes Jahr, dafür gilt es, inne zu halten und Kraft für die kommenden Aufgaben zu sammeln. Wie auch in den vergangenen Jahren möchte ich die Gelegenheit nutzen, mich bei Ihnen für das entgegengebrachte Vertrauen und das sehr gute Miteinander zu bedanken.

Sowohl die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung als auch die verantwortlichen Gremien in unserer Verbandsgemeinde orientieren sich bei ihrer Arbeit stets an den Bedürfnissen und dem Wohl der Bürgerinnen und Bürger in unserer Heimat.

Ich hoffe, Sie waren auch im abgelaufenen Jahr mit unserer Arbeit zufrieden.

 

Lassen Sie mich kurz die wichtigsten Themen und Entscheidungen des Jahres 2017 zusammenfassen:

2017

Ø  Abschluss der Kommunalreform

Zum 01. Januar 2017 sind die Ortsgemeinden Traisen, Norheim, Niederhausen, Oberhausen und Duchroth zu uns in die Verbandsgemeinde Rüdesheim gewechselt. Im Zuge von Fusionen und Zusammenlegungen in den verschiedensten Bereichen war es die richtige Entscheidung. Die Verbandsgemeinde Rüdesheim hat nun fast 29.000 Einwohner in 32 Ortsgemeinden und ist 200 km² groß.

Damit sind wir, was die Größe und Finanzkraft betrifft, ausreichend groß, um die zukünftigen Aufgaben angehen zu können. Noch einmal, ein herzliches Willkommen den Bürgerinnen und Bürgern in den 5 Ortsgemeinden.

Ø  Versorgung mit schnellem Internet

Bis auf wenige Ausnahmen sind die Haushalte in der Verbandsgemeinde Rüdesheim mit schnellem Internet gut versorgt. Der Verbandsgemeinderat hat vor kurzem beschlossen, sich am Kreisprojekt zur besseren Versorgung mit schnellem Internet zu beteiligen. Betroffen sind die Ortsgemeinden Traisen, Waldböckelheim, Wallhausen und Winterbach. Damit können auch die letzten sogenannten „weißen Flecken“ geschlossen werden.

„Stillstand bedeutet jedoch Rückschritt“ und so werden wir auch in Zukunft nicht nachlassen, unser Netz auf dem aktuellen Stand der Technik zu halten.

Ø  Realschule plus in Waldböckelheim und Wallhausen

In unserer Verbandsgemeinde werden Kinder an der Realschule plus an den Standorten in Waldböckelheim und Wallhausen unterrichtet. Die Schülerzahlen sind erstmals seit Jahren stabil. Von daher steht eine Schließung der Schulen nicht zur Diskussion.

Die neue Schulleitung wird voraussichtlich nach den Sommerferien 2018 ihren Dienst aufnehmen, so die Auskunft des Landes.

Gemeinsam müssen wir alles dafür tun, dass auch in Zukunft an beiden Standorten Kinder aus unseren Dörfern eine wohnortnahe Realschule plus besuchen können.

Ø  Sanierung der Schwimmbäder in Wallhausen und Rüdesheim

In der Verbandsgemeinde Rüdesheim werden dank großartiger Unterstützung der Ortsgemeinden und der Fördervereine Schwimmbäder in Argenschwang, Rüdesheim, Wallhausen und Winterbach unterhalten. Es ist uns wichtig, die Ortsgemeinden hierbei in einem gewissen Rahmen finanziell zu unterstützen.

Von daher haben wir zur umfangreichen Sanierung des Freibades in Wallhausen (Kosten ca. 100.000 €) eine Zuwendung in Höhe von 20.000 € bewilligt.

Und auch das Freibad in Rüdesheim muss generalsaniert werden, die Kostenschätzung liegt bei fast 1. Mio. €.

Der Kreisentwicklungsausschuss ist unserem Antrag gefolgt, die Sanierung des Bades in die „Prioritätenliste Sportstätten“ des Landes aufzunehmen. Wir haben eine Zuschusszusage in Höhe von 300.000 € erhalten. Die Verbandsgemeinde Rüdesheim wird sich zu gegebener Zeit mit einem Zuschuss beteiligen, sofern der Verbandsgemeinderat dies beschließt.

Ø  Hochwasserschutzkonzept

Das letzte Hochwasser im Jahr 2016 hat uns in vielen Gemeinden gezeigt, wie wichtig es ist, bestmöglich vorbereitet zu sein, um solchen Naturereignissen besser begegnen zu können.

Der Verbandsgemeinderat hat daher beschlossen, ein Hochwasserschutzkonzept für die gesamte Verbandsgemeinde Rüdesheim in Auftrag zu geben (Kosten über 200.000 €).

Derzeit finden in den Gemeinden Begehungen und Besprechungen zur Bestandsaufnahme statt.

Sicher wissen wir auch, dass mit einem Konzept alleine kein Hochwasser zurückgehalten

oder vermieden werden kann. Das Konzept dient der Einschätzung der Gefahrenlage und dem Aufbau eines effektiven Frühwarnsystems. Außerdem bildet es die Grundlage von öffentlichen und privaten Maßnahmen.

Ø  Feuerwehren – Quo vadis?

Derzeit engagieren sich 650 Frauen und Männer ehrenamtlich in 32 Wehren in der Verbandsgemeinde Rüdesheim. Eigentlich doch genug, bei nüchterner Zahlenanalyse.

Wir können uns glücklich schätzen, dass sich so viele Menschen ehrenamtlich für die so wichtige Aufgabe des Brandschutzes und der technischen Hilfe engagieren.

Aber, wie sieht es dienstags um 10:15 Uhr aus? Die meisten unserer Kräfte sind dann auf dem Arbeitsplatz, in Schule, Studium oder Ausbildung. Und die Gefahrensituation fragt leider nicht nach der Uhrzeit.

Aus diesem Grund haben wir uns entschlossen, die Ehrenamtlichen zu entlasten. Mit dem Bau einer Feuerwehrtechnischen Zentrale (FTZ) werden wir Aufgaben bündeln und von hauptamtlichen Kräften ausführen lassen. Daneben müssen wir mit den Arbeitgebern Gespräche führen, damit unsere Frauen und Männer ohne dienstliche Nachteile bei einem Einsatz während der Arbeitszeit den Dienst kurzzeitig verlassen dürfen.

 

 

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

sicher wieder nur ein kleiner Einblick in die Aktivitäten des Jahres 2017.

Doch auch im bereits begonnenen Jahr 2018 werden ständig neue Herausforderungen auf uns zukommen. Und so werden wir auch in Zukunft nicht nachlassen, aktiv für die Menschen in unserer Heimat tätig zu sein.

Unter anderem sehe ich folgende Themenschwerpunkte:

 

Ø  Mobilität in der VG Rüdesheim

Derzeit erarbeitet ein lokaler Arbeitskreis ein neues ÖPNV-Konzept für das Gebiet des Zweckverbandes Rhein-Nahe. Konkret geht es um die Neuausschreibung des Öffentlichen Personennahverkehrs ab dem Jahr 2019. Im Ergebnis ist vorgesehen, die Gemeinden mindestens im 2-Stunden Takt von 06:00 bis 22:00 Uhr anzufahren. Hinzu kommen Einzelfahrten als wesentliche Verbesserung für den Jedermann-Verkehr.

Im Ergebnis ein sehr gutes Angebot zur Stärkung des ländlichen Raums.

Der Verbandsgemeinderat hat in der letzten Sitzung beschlossen, flächendeckende Schnell-Ladestationen für E-Autos installieren zu lassen. Ein zukunftsweisendes Projekt mit dem wir wieder einmal eine Vorreiterrolle im Landkreis Bad Kreuznach einnehmen werden.

Doch was nutzen uns Busse und E-Autos, wenn die Straßen nicht in einem guten, befahrbaren Zustand sind. Hier gilt es, zusammen mit dem Landkreis und dem LBM, Verbesserungen herbeizuführen – wir brauchen gut ausgebaute Straßen, auch in Zukunft!

Ø  Nachmittagsbetreuung für unsere Schülerinnen und Schüler

Die Schülerinnen und Schüler werden an den Grundschulen in der Verbandsgemeinde Rüdesheim sehr gut betreut. Ab dem 2. Schuljahr sind die Klassen mit Whiteboards ausgestattet, ganz wichtig, um auf das mediale und digitale Umfeld vorbereitet zu werden.

Das Betreuungsangebot, gerade an Nachmittagen, muss sich mehr und mehr den Bedürfnissen von Eltern und Kindern anpassen. Dort, wo es notwendig ist, bieten wir gerne eine freiwillige Nachmittagsbetreuung (oft in Kooperation mit den Kindertagesstätten)  an.

Es soll kein Grundschulkind ohne Betreuung nachmittags auf der Straße stehen.

Ø  Unsere Verbandsgemeinde als Wohn- und Arbeitsstandort stärken

Die Nachfrage nach Bauland ist derzeit in den meisten Gemeinden sehr groß. Glücklicherweise verfügen die Gemeinden über nur sehr wenige Leerstände. Das ist gut so, kann sich aber auch wieder ändern. Deshalb müssen wir darauf Wert legen, Neubaugebiete mit „Augenmaß“ auszuweisen und vor allem die Bauplätze zu finanzierbaren Preisen anzubieten.

Nur wenn die Ortsgemeinden im Eigentum aller Flächen sind, kann und wird dies gelingen.

Ø  Tourismus, Landwirtschaft und Weinbau gemeinsam vermarkten

In Sachen Tourismus sind wir sicher auf einem ordentlichen Weg und trotzdem sollten wir weg von der Vermarktung auf Verbandsgemeindeebene kommen. Es sollte uns in Zukunft gelingen, Landwirtschaft, Weinbau und Tourismus in einer „Erlebnisregion Naheland“ zu vermarkten. Daran werden wir arbeiten.

Ø  Leben auf dem Land

Sicher ein ganz wichtiges Thema in einer ländlich geprägten Verbandsgemeinde wie unserer.

Im Vergleich zu den Städten (wie auch Bad Kreuznach) müssen wir große Anstrengungen unternehmen, um eine gute Infrastruktur aufzubauen und aufrechtzuerhalten.

Dazu gehört sicherlich die flächendeckende hausärztliche Versorgung genauso wie die Versorgung mit Lebensmitteln. Hier müssen wir weiter intensiv dran bleiben, gerade die Märkte in Waldböckelheim und Wallhausen sind notwendig für unsere Verbandsgemeinde.

Aber auch die Frage „Leben im Alter“ stellt uns vor immer neue Herausforderungen.

Bezahlbarer Wohnraum, angepasst an die Bedürfnisse älterer Menschen, fehlt noch.

In Zukunft wird sich in diesem Bereich viel tun.

Ø  Finanzen

Viele unserer Projekte und Leistungen sind sicherlich nur möglich dank einer soliden Finanzpolitik. Daran hat sich auch nach der Aufnahme der 5 Ortsgemeinden nichts geändert.

Die Verbandsgemeindeumlage ist seit Jahren mit 22 %  (plus eine geringe Sonderumlage für die Grundschulen) konstant niedrig und steht im Landesvergleich ganz vorne.

Die gute Finanzsituation wird sich auch in 2018 nicht ändern, eine Umlageerhöhung ist trotz der vielen Investitionen nicht geplant.

Wir sind auch künftig bestrebt, eine starke und leistungsfähige Verwaltung vorzuhalten, die einerseits die sich ihr stellenden Aufgaben erfüllt, andererseits aber auch wirtschaftlich handelt, um keine zusätzlichen Kosten für die Ortsgemeinden und ihre Bürgerinnen und Bürger zu verursachen.

Dies soll auch in Zukunft so bleiben.

 

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

ich möchte schließen mit der Bitte, uns auch in Zukunft Ihr Vertrauen zu schenken. Gerade der faire, respektvolle und menschliche Umgang hat uns in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten ausgezeichnet. Gemeinsam sind wir stark und gemeinsam können wir viel erreichen und gut leben in unserer schönen Verbandsgemeinde Rüdesheim mit den 32 Gemeinden. Herzlichen Dank!

Mein Dank gilt auch dem ersten Beigeordneten Michael Schaller, den weiteren Beigeordneten und den Mitgliedern des Verbandsgemeinderates. Ich danke ganz besonders unseren Ortsbürgermeisterinnen und Ortsbürgermeistern und den Gemeinderäten für die hervorragende Arbeit.

Auch danke ich allen ehrenamtlich Tätigen, insbesondere der Feuerwehr, den Vereinen und Verbänden sowie den Kirchengemeinden.

Ganz herzlich danke ich auch unserem Personal in Verwaltung, Werken, Schulen und Kindergärten für die geleistete Arbeit. 

Für das Jahr 2018 wünsche ich Ihnen von ganzem Herzen alles erdenklich Gute, Frieden auf Erden und beste Gesundheit.

 

In diesem Sinne alles Gute für das Jahr 2018.

Ihr Bürgermeister 

Markus Lüttger